Cannabis bei Morbus Parkinson
Seine Beobachtungen und Erkenntnisse haben nicht nur das medizinische Fachgebiet revolutioniert, sondern auch das Leben vieler Betroffener nachhaltig beeinflusst.
1817 beschrieb Parkinson die Krankheit erstmals in seiner Arbeit „An Essay on the Shaking Palsy“. In dieser Veröffentlichung erkannte er, dass die bis dahin diversen Leiden zugeordneten Beschwerden wie Zittern, Muskelschwäche, Bewegungsarmut und häufige Stürze charakteristische Symptome einer bislang unbekannten Erkrankung bildeten.
Besonders bemerkenswert war damals sein Augenmerk auf den nicht-motorischen Symptomen wie Schlafstörungen und Inkontinenz sowie auf die lange Vorlaufphase der Krankheit und den individuell variierenden Verlauf.
In den letzten Jahren hat sich das therapeutische Potenzial von medizinischem Cannabis als vielversprechend erwiesen, unter anderem bei der Linderung von Symptomen wie Tremor, Muskelsteifheit, Depressionen und Schlafstörungen, die häufig mit Parkinson einhergehen. Klinische Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit von Medizinalcannabis zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient:innen.
So konnte in einer randomisierten klinischen Crossover-Studie aus dem Jahr 2020 nachgewiesen werden, dass CBD bei Parkinson-Patient:innen Angstzustände lindert. Außerdem wurde eine signifikante Verbesserung des krankheitsbedingten Muskelzitterns beobachtet [1].
Auch mit dem Cannabinoid THC wurden bemerkenswerte Verbesserungen bei der Behandlung der nicht-motorischen Symptome von Parkinson erzielt, insbesondere bei der Linderung von Angstzuständen, Schmerzen und Schlafstörungen [2].
An diesem besonderen Tag möchten wir nicht nur das Erbe von James Parkinson würdigen, sondern auch die Fortschritte bei der Behandlung der Krankheit feiern.
Disclaimer:
Die aufgeführten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keinen medizinischen Rat von Ärztinnen und Ärzten. Potenzielle Anwendungsgebiete und Wirkweisen von Cannabis, basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen, stellen keine Wirk- oder Heilversprechen dar. Sie sollten in keinem Fall als Aufforderung zur Einnahme von Cannabis ohne ärztliche Begleitung verstanden werden. Der Einsatz von Cannabis erfordert eine umfassende Betrachtung des Menschen und ist daher stets eine individuelle Entscheidung des behandelnden medizinischen Fachpersonals.
➡️ Quelle:
➡️ Studien:
[1] de Faria SM, de Morais Fabrício D, Tumas V, Castro PC, Ponti MA, Hallak JE, Zuardi AW, Crippa JAS, ChagasMHN. Effects of acute cannabidiol administration on anxiety and tremors induced by a Simulated Public Speaking Test in patients with Parkinson’s disease. J Psychopharmacol. 2020 Feb;34(2):189-196. doi:10.1177/0269881119895536. Epub 2020 Jan 7. PMID: 31909680.
[2] Urbi B, Corbett J, Hughes I, Owusu MA, Thorning S, Broadley SA, Sabet A, Heshmat S. Effects of Cannabis in Parkinson’s Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. J Parkinsons Dis. 2022;12(2):495-508. doi:10.3233/JPD-212923. PMID: 34958046.